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Stefanie Scheidt

FDI-Bezirk Wuppertal / Bergisches Land

Beiträge: 7

Wohnort: Wuppertal

Beruf: Druckformherstellerin, Gesellenprüfung - Industriemeisterin Druck

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1

Mittwoch, 31. August 2011, 15:18

CO2 - Zertifizierungen und Labels wie Sand am Meer - Was ist wirklich sinnvoll (für Druckereien und die Kunden)?

Einen schönen Gruß an die FDI-Kolleginnen und Kollegen,

ich bin auf der Suche nach ein paar guten Tipps zur Bewertung bzw. zur Auswahl der passenden Zertifizierung von Printprodukten. Zum einen ist es natürlich der Bedruckstoff, aber bei einer ganzheitlichen Betrachtung natürlich der gesamte Prozess der Produktion. Werbeagenturen sind da selten kompetente Partner bei der Beratung für den Kunden, aber die Vielzahl der Labels ist für den Kunden auch verwirrend. Auf welches Pferd soll man setzen?? Ich sitze auf der Seite des Kunden und würde für unser Unternehmen langfristig gerne die Printschiene komplett auf einen guten ökologischen Weg bringen, den ich meinen Kunden wiederum einfach und überzeugend erklären kann. Wer kann weiterhelfen und ein wenig Licht in (meinen) Tunnel bringen??

Bin gespannt ---- mit den besten Grüßen

Stefanie Scheidt

Helmut Teschner

FDI-Bezirk Allgäu / Oberschwaben

Beiträge: 22

Wohnort: Bad Waldsee

Beruf: Drucker, Ind.-M. Druck, Dipl.-Ing. (FH), Lehramt Druck, StD

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2

Mittwoch, 31. August 2011, 16:09

Eco, Öko, Nachhaltigkeit, Emissionen, Kompensation

Hallo Frau Scheidt,

in ganz kurzer Stellungnahme ein paar Anmerkungen:
Die Begriffe Eco, Öko, Nachhaltigkeit, Emissionen, Kompensation, Label für … u.v.a. lassen sich gut vermarkten.
Dabei verkenne ich nicht, dass es sinnvolle Möglichkeiten geben muss und gibt, den Schutz der Umwelt bei allem eigenen Tun und Handeln und damit auch in der Druck-Produktion zu beachten.
Inzwischen wird aber fast eine eigener Wirtschaftszweig daraus – nicht immer mit sinnvollen Argumenten und Aktivitäten. Und ein noch so schönes Label sagt noch nichts über die tatsächliche und effektive Nachhaltigkeit bei Bedruckstoffen u. a. aus.
Ein Gold-Label, wie es bis vor kurzem von einem großen Verband zur Kompensation (vgl. Verschmutzungsrechte!) über eine Agentur angeboten wurde, war tatsächlich für ein Wasserkraftwerk in China ausgelegt!
Bei vielen Aktivitäten kommt die Analyse eigener Prozesse, eine Optimierung dieser Prozesse sowie eine Reduzierung von Materialien und Energie (z. B. Makulaturreduzierung) leider zu kurz.
Erst wenn diese Hausaufgaben gründlich gemacht und dokumentiert sind, sollte über einen Ausgleich seiner unvermeidlichen Verschmutzungen nachgedacht werden.

Eine sehr gute Initiative finden Sie unter www.eversdruck.de/aktuelles.php sowie im Anhang in einem Artikel aus dem "Druckmarkt" von Klaus--Peter Nicolay.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit
Helmut Teschner
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Helmut Teschner« (31. August 2011, 16:33)


Stefanie Scheidt

FDI-Bezirk Wuppertal / Bergisches Land

Beiträge: 7

Wohnort: Wuppertal

Beruf: Druckformherstellerin, Gesellenprüfung - Industriemeisterin Druck

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3

Donnerstag, 1. September 2011, 12:55

Ökologie, Umweltschutz und alles was dazu gehört - Anfangen vor der eigenen Haustüre

Sehr geehrter Herr Teschner,

besten Dank für Ihren Beitrag und den gelungenen Artikel. Im Grunde sprechen Sie mir aus dem Herzen: wenn schon ganz oder gar nicht und die Ökö-Schiene nur bei den Druckprodukten verfolgen, aber die Geschäftsführer fahren eine Spritschleuder, ist wenig konsequent. Auf der anderen Seite denke ich mir: auch Kleinvieh macht Mist und wenn ich unser jährliches Volumen an Druckprodukten sehe, lohnt es sich. Naürlich geht es auch um PR und Image (in arbeite in einem Unternehmen mit kommunaler Beachtung - ein Stadtwerk), aber ist dieser Ansatz wirklich verwerflich?? Ich möchte nur, wenn ich es auch für Kommuniaktionszwecke nutze, überzeugt sein von der Glaubwürdigkeit des Labels. Wasserkraftwerke in China wäre das letzte was ich förden möchte.

Bin gespannt, ob weitere Kollegen und Kolleginnen auch noch etwas beitragen können.

Gruß - Stefanie Scheidt

Helmut Teschner

FDI-Bezirk Allgäu / Oberschwaben

Beiträge: 22

Wohnort: Bad Waldsee

Beruf: Drucker, Ind.-M. Druck, Dipl.-Ing. (FH), Lehramt Druck, StD

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4

Dienstag, 6. September 2011, 11:56

Labels & Co.

Hallo Frau Scheidt,

Sie haben sicherlich recht: Auch Kleinvieh macht Mist!
Und: Manchmal ist dieser Mist sogar sehr nützlich
(Anmerkung: Und die Welt dreht sich weiter und wandelt sich, ob wir es wollen oder nicht! Was sind da schon 100 Jahre?).

Jedes Label, Zertifikat o. ä. ist sorgfältig und verantwortungsbewusst zu prüfen. Nur dann kann man selbst überzeugt sein, dass sehe ich ebenso. Und erst dann ist zu entscheiden.
PR und Image sind natürlich nicht verwerflich - wenn die Wahrheit nicht auf der Strecke bleibt.
Manche Kunden verlangen Labels oder Zertifizierungen.
Ob dann eine partnerschaftlich faire Kommunikation und sachliche Informationen in offenen Gesprächen ausreichen?
Der Zwang, sich diesen Trends anzupassen, wird steigen, weil ein grundlegendes Problemverständnis für den gesamten Prozess vielfach fehlt und z.B. auch nicht in der Fachpresse und bei FDI-Veranstaltungen (?) publiziert wird.
Ich denke immer an das Märchen: "Des Kaisers neue Kleider." Nur ein Kind nannte die Dinge beim Namen!

Was ich sehr bedauerlich finde:
Zu Ihrem Beitrag gab es keine weitere Stellungnahme! Ich hoffe, der FDI ist aktiv!

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit
Helmut Teschner

5

Donnerstag, 8. September 2011, 09:48

CO2 Zertifizierung und Labels

Hallo Frau Scheidt,
ihre Frage ist sehr berechtigt, und ich möchte versuchen hier etwas Licht in den Zertifikate Djungel zu bringen.
Prinzipiell sollte eine Berechnung des CO2 Ausstoßes eines Druckproduktes nach den bestehenden Normen der DIN/ISO erfolgen. Die aktuell relevanten zur CO2 Bilanzierung sind ISO 14040 und 14044. Aktuell wird die Norm ISO 16759 bearbeitet, die die Bilanzierung eines graphischen Produktes genau beschreibt. Bei der Auswahl des Berechnungssystems sollte also darauf geachtet werden das eine Konformität zu diesen Normen besteht.
In der Bilanzierung wird die aktuelle Situation des Betriebes als Grundlage genommen und daraufhin der CO2 Wert ermittelt. Ein Unternehmen, das energieeffizient arbeitet und seine Hausaufgaben gemacht hat wird also einen geringeren CO2 Ausstoß in der Produktion haben als ein anderer Betrieb. Die errechnete CO2 Menge kann dann direkt ausgeglichen werden. Hierzu gibt es verschiedene Standards nach denen Projekte zertifiziert werden. Der höchste Standard den ein CO2 Minderungsprojekt bekommen kann ist der Gold Standard. Er wird unter anderem durch den WWF unterstützt. Nähere Informationen zu den verschiedenen Standards finden sie auch auf folgender Internetseite:http://www.firstclimate.com/de/climate-n…tstandards.html
Die Berechnung, die Zertifizierung und die Stillegung von CO2 durch Co2 Minderungsprojekte muss nachvollziebar und belastbar sein.
Dies wird unter anderem durch ein Logo mit einer einmaligen nachprüfbaren ID Nummer belegt.
Gerne stehe ich ihnen hier für weitere Informationen im Forum oder persönlich zur Verfügung.

Viele Grüße

Andreas Brandt

Bundesverband Druck und Medien e.V.
Projektmanager Klimainitiative
mail: ab@bvdm-online.de

Peter Esser

FDI-Bezirk Freiburg

Beiträge: 4

Wohnort: Todtnau

Beruf: Drucker, Industriemeister Druck

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6

Freitag, 9. September 2011, 00:27

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Guten Tag Frau Scheidt,
guten Tag Herr Teschner,
guten Tag Herr Brand,

wenn ich ehrlich bin, kann ich die Umweltzertifikate mit denen wir alle konfrontiert werden nicht in letzter Konsequenz beurteilen.
Die Unsicherheit in der Beurteilung zieht sich ja durch alle Lebensbereiche und ausserdem ist die Wahrheit von heute oft morgen schon
kalter Kaffee.
Es gibt eine Vielzahl von Beispielen die zeigen, dass der Wille zum ökologischen Handeln sich manchmal in den Schwanz beisst, wie die
Situation mit den Windkraftanlagen, die nicht in die Landschaft passen wollen, aber sauberen Strom erzeugen.

Um die Labels im Bereich Druck sinnvoll zu beurteilen ist der Kontakt zum BVDM sicher zielführend.
Ein CO2- Zertifizierer der wohl gute Arbeit leistet ist ClimatePartner.

Ich glaube aber auch, dass es sich lohnt nicht nur auf die Zertifikate zu schauen, die eine Druckerei an der Wand hängen hat.
Ein persönlicher Eindruck von dem Produktionsbetriebes Ihrer Wahl kann nicht schaden, wenn Sie mit gutem Gefühl drucken lassen wollen.
Auch die Wahl von Betrieben die in Ihrer Region sitzen macht Sinn. In der regelmässigen Zusammenarbeit, in der Sie gemeinsam mit Ihrem Auftragnehmer die ökologischen Auswirkungen Ihrer Aufträge prüfen, liegt ebenfalls die Möglichkeit die eigene Ökobilanz zu verbessern.
Durch die Preisachterbahn, die Aufträge mal nach Flensburg, mal nach Füssen transportiert, werden der Branche auch Mittel entzogen
langfristig ökologisch wirksamer zu arbeiten, denn Umstrukturierung kostet Geld

Ich vermute, dass das Vertrauen auf Labels nur so erreicht werden kann.
Das bleibt uns allen nicht erspart.

Gott Grüßt die Kunst
Peter Esser

Wolfgang Mengel

FDI-Bezirk München / Oberbayern

Beiträge: 11

Wohnort: München

Beruf: Akzidenzdrucker, Dipl. Ing. (FH)

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7

Freitag, 9. September 2011, 21:13

Zertifizierungen und Labels wie Sand am Meer - was ist wirklich sinnvoll für Druckereien und Kunden?

Hallo Frau Scheidt,

zumindest rate ich dazu, die Zertifizierungen und Konformitätserklärungen der Bedruckstoffhersteller zu erfragen und zu übernehmen. Hier herrscht m.E. weitgehend Einigkeit und Klarheit; infolge meiner 2jährigen engen Zusammenarbeit mit einigen dieser Hersteller kann ich hierzu beitragen:

Gängig sind: ISO 9001, ISO 14001, FSC, PEFC und REACH-Konformität (Erklärungen gut nachlesbar in Wikipedia etc.)

Zu CO2 und anderen Treibhausabgase kann ich nichts beisteuern; aber jeder Bedruckstoffhersteller kann heute mit einer Klimabilanz aufwarten, die Sie zitieren können.

Da Sie Druckauftraggeberin sind, könnten Sie Ihre beauftragten Druckbetriebe abfragen und diese im Umlauf zu einem geeinigten Statement bewegen. Meine Kollegen und ich machen dies jedenfalls so für den Sektor Etikettendruck.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Mengel

Stefanie Scheidt

FDI-Bezirk Wuppertal / Bergisches Land

Beiträge: 7

Wohnort: Wuppertal

Beruf: Druckformherstellerin, Gesellenprüfung - Industriemeisterin Druck

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8

Donnerstag, 15. September 2011, 20:48

CO2 - Zertifizierungen - besten Dank für die guten Hinweise

Sehr geehrte Herren, die sich so intensiv eingebracht haben,

besten Dank für die guten Hinweise zu diesem doch sehr vielschichtigen Thema. Ich sehe schon, ich werde dieses Thema nicht an die Werbeagentur oder wen auch immer delegieren können ;) Na ja, das war schon klar und ich finde es auch immer besser, wenn man als Kunde informiert ist.

@ Herrn Brandt: Ich werde mich noch mal direkt, außerhalb des Forums, an Sie wenden und Ihr Angebot zu weiteren Informationen gerne in Anspruch nehmen.

Vielleicht sind noch weitere Mitglieder an diesen Themen interessiert und es würde sich lohnen daraus eine Veranstaltung in den Bezirken zu entwickeln. Thema "Wie infomiere ich meine Kunden verständlich und hole ihn als Klimabotschafter ins Boot?". Ideen wer sich dazu als Referent eignen würde?? Bitte keine Vertreter von Druckmaschinen oder ähnlichem.

In diesem Sinne ein kollegialer Gruß aus Wuppertal

Stefanie Scheidt

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