Autorenlesung von Volker Wille aus seinem Harzkrimi DIE AUGEN LENINS
In den Harzwäldern geschehen merkwürdige Dinge. 1990, die Wiedervereinigung steht kurz bevor, treffen sich okkulte Gruppen rund um den
Stöberhai. Die Bevölkerung hat von einem sogenannten Signal erfahren, das auf dem Stöberhai-Turm seit ca. 1988 empfangen wird. Okkulte Gruppen warnen vor diesem Signal als Vorboten schlimmer Ereignisse und fordern den Turm zu erhalten. Trotzdem wird er gesprengt.
Als ehemaliger „Aufklärungssoldat“ wird Herr Wille auch über die Geschichte und Aufgaben des NATO-Horchposten berichten und dadurch interessante Einblicke in den „Kalten Krieg“ geben.
Bekanntheit erlangte der Stöberhai durch die dort betriebene Fernmelde-Elo-Aufklärungs-Stellung als NATO-"Horchposten". Die Funkabhöranlage diente während des Kalten Krieges zur Erfassung der militärischen elektromagnetischen Aussendungen des
Warschauer Paktes.
Zuerst errichtete die Bundeswehr 1957 die Dienststelle Wieda, sechs Jahre später folgte die französische Luftaufklärung.
Die Einrichtungen wurden fortwährend erweitert. Mit der Fertigstellung des 75 m hohen Beton-Turmes 1967 ging der Komplex formal in den
„Fernmeldesektor C“ der Luftwaffe über. Der Turm, als Herzstück der Anlage, beherbergte auf sechzehn Stockwerken und 750 m²: Antennenträger, Erfassungsplätze und Betriebsräume, aber auch Büros, Unterkünfte und eine Messe. Durch Tunnel, die das Ausspähen und eine Vereisung verhindern sollten, war der Turm an weitere Gebäude und einen unterirdischen Atomschutzbunker mit Ausweich-Gefechtsstand angebunden.
Obwohl noch während der Wiedervereinigung 14 Millionen DM in einen nie vollendeten Neubau investiert wurden, zog 1992 das Militär endgültig ab. Neben dem Turm und der Bauruine befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf dem 28 ha großen Gipfel-Plateau ein Eingangsgebäude, ein
deutsches Unterkunftsgebäude mit eigenem vollunterkellerten Atomschutzbunker, mehrere Garagen und Werkstätten, zwei französische Quartiere, ein französisches Betriebsgebäude und vier französische Gittertürme die zur elektronischen Aufklärung ebenfalls nach Osten gerichtete Antennen trugen.
Um unsere Mitglieder aus den Bereichen Hannover und Hameln ein Veranstaltungslokal in Wohnortnähe zu bieten, findet dieser
Vortrag an zwei Veranstaltungsorten statt.
Datum: Montag, 11.11.2019, 19.00 Uhr
Ort: Stadtbücherei Herzberg, Am Spritzenhaus 11, 37412 Herzberg am Harz
Datum: Mittwoch, 13.11.2019, 18.00 Uhr
Ort: Buchdruckmuseum Hannover, Limmerstraße 43
Bitte melden Sie sich zu dieser Veranstaltung an unter 05521-2614 oder
fdi-goettingen@bj-herz.de
Mit freundlichem Gruß der Bezirksvorstand
Burkhard Jägerfeld