Bezirk
Rhein-Main

Mainz ist eine der ältesten und traditionellsten jüdischen Gemeinden in Europa. Im Mittelalter war die Stadt Zentrum jüdischer Lehre und Religion. Die 1912 nach dem Entwurf des Stutt­garter Architekten Willy Graf errichtete Hauptsynagoge an der Kreuzung von Hindenburg- und Josefsstraße wurde in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 geplündert, geschändet und in Brand gesetzt.

2010, knapp 72 Jahre nach der Zerstörung der Hauptsynagoge, erhielt die Jüdische Gemeinde der Stadt Mainz ein neues Gotteshaus. Die neue Synagoge erhebt sich in der Mainzer Neustadt zwischen Wohnhäusern und der von hohen Bäumen gesäumten Hindenburgstraße. Je nach Blickwinkel und Lichteinfall ergibt sich für den Betrachter eine neue Perspektive auf das Gebäude. Keine Wand steht im rechten Winkel zu einer anderen. Auf der Fassade sind tausende blaugrüne Keramik-Kacheln angebracht, die wie ein asymmetrisches Stäbchenparkett wirken, das von unterschiedlich großen Fenstern durchbrochen wird. Der Anblick der Synagoge ist gewöhnungsbedürftig, doch das ist ein durchaus gewollter Effekt. Sie soll sich dem Betrachter nicht auf den ersten Blick erschließen. »Das wäre banal«, erklärt ihr Architekt Manuel Herz, und banal dürfe eine Synagoge nicht sein.

Während der Besichtigung erfahren wir neben interessanten Informationen über die Architektur auch viel Wissenswertes über das Judentum und das Leben in der Synagoge. Das wird in dem anschließenden Vortrag »Jüdische Gemeinden und jüdisches Leben im heutigen Deutschland« von Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky dann noch vertieft.

Gäste sind willkommen. Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung bis spätestens 18. Januar 2020 unter m.lattreuter@fdi-ev.de, per Post oder über die Anmeldefunktion unserer Homepage. Bitte beachten Sie die Hinweise unter »Einige Verhaltensregeln«.

Da es in der Nähe der Neuen Synagoge wenig Parkmöglichkeiten gibt und die meisten Parkmöglichkeiten am Straßenrand für Anwohnerparken blockiert sind, empfiehlt sich eine frühzeitige Anfahrt. Benutzen Sie eines der Mainzer Parkhäuser und kommen Sie zu Fuß oder mit dem Bus zu unserem Treffpunkt.

Einige Verhaltensregeln

Wir als FDI-Bezirk Rhein-Main sind für das Verhalten unserer Gruppe verantwortlich. Bitte seien Sie pünktlich und folgen den Anweisungen des Sicherheitspersonals und der Synagogenführer. Das Gebäude darf von Außen fotografiert werden. Im Inneren sind Film-, Foto- und Tonaufnahmen verboten. Bitte bleiben Sie in der Gruppe zusammen und verlassen Sie nicht eigenmächtig die Synagoge sowohl zum Hauptausgang als auch zum Innenhof. Bitte bringen Sie einen Personalausweis mit.

Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky
Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Mainz, Rheinhessen und Worms

Rabbiner Vernikovsky bekleidet sein Amt seit Februar 2015. Zuvor war er in den Gemeinden Düsseldorf und Wuppertal tätig. Der Rabbiner ist Ansprechpartner für sämtliche religiösen und seelsorgerischen Anliegen wie Fragen zum Judentum, seelsorgerische oder familiäre Probleme oder bei Interesse an jüdischen Unterrichten.

5,– Euro pro Person, zahlbar am Treffpunkt

---