FDI-Vortrag

Umrechnung beleuchtungsspezifischer Spektraldaten zur Simulation von beleuchtungsabhängiger Fluoreszenz für Farbmessdaten

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März
07

Donnerstag, 07. März 2019
ab 19:00 Uhr

Gästehaus der Bergischen Universität Wuppertal
Rainer-Gruenter-Straße 3
42119 Wuppertal

Beschreibung

In den letzten Jahrzehnten ist in der Druckindustrie ein stetig wachsender Einsatz von hochweißen optisch aufgehellten Kartonagen und Papieren zu beobachten. Da sich derartige Weißgrade und Farborte mittels konventioneller Bleichverfahren nicht oder nicht kosteneffizient herstellen lassen, werden neben Nuancierfarbstoffen auch aufhellende Zusätze, sogenannte optische Aufheller (engl. Optical Brightener Agents, kurz OBA) in die Papiere ein- oder aufgebracht. Diese aufhellenden Substanzen fluoreszieren bei Kontakt mit elektromagnetischer Strahlung im nicht sichtbaren UV-Bereich. Ein optisch aufgehelltes Papier wirkt dadurch unter einer UV-haltigen Beleuchtung, wie z.B. normales Tageslicht, weniger gelbund besonders weiß. Bei bedruckten OBA-Papieren wirkt sich der Fluoreszenzeffekt natürlich auch auf den farblichen Eindruck innerhalb des Druckmotivs aus. Dieser Umstand birgt einige Herausforderungen für die farbmetrische Qualitätssicherung in der Druckproduktion.
Um auf den Trend des massenhaften Einsatzes optisch aufgehellter Drucksubstrate in der Druckindustrie in Bezug auf eine konsistente Qualitätssicherung zu reagieren, wurden sowohl die Beleuchtungsbedingungen für die visuelle Abmusterung in der ISO 3664:2009 als auch die korrespondierenden Messbedingungsvorschriften innerhalb der ISO 13655:2009 angepasst.
Optisch aufgehellte Substrate sollen demnach stets mit einer Beleuchtung abgemustert bzw. gemessen werden, welche ausdrücklich einen definierten UV-Anteil aufweist.
Mit dieser Maßnahme kann sichergestellt werden, dass die Aufheller tatsächlich angeregt werden und deshalb die substratspezifische Fluoreszenz sowohl bei der visuellen als auch bei der messtechnischen Erfassung gleichermaßen berücksichtigt wird.
In Druckereien und bei Mediendienstleistern ist zu beobachten, dass alte Handspektralphotometer größtenteils durch aktuelle Geräte ausgetauscht wurden, welche die neuen Messbedingungsstandards nach ISO 13655:2009 erfüllen. Bei fest in Produktionsmaschinen installierten Inline-Spektralphotometern ist der Wandel häufig noch nicht vollzogen. Solche Systeme besitzen typischerweise nur eine einzige Messbedingung, die den UV-Anteil in der Messbeleuchtung ausschließt. Damit sind diese Messsysteme nicht in der Lage Fluoreszenz zu berücksichtigen und entsprechen deshalb nicht den aktuellen Standards nach ISO 13655:2009.
Dieser Umstand zwingt Druckbetriebe, die aufgehellte Substrate verarbeiten und ihre farbmetrische Qualitätssicherung weiterhin mit ihren Inline-Spektralmesssystemen durchführen möchten, entweder dazu eine doppelte, also inkonsistente oder aber eine nicht normgerechte Farbmessdatenkommunikation zu betreiben.
Im Vortrag von Herrn Enk erfahren wir mehr über einen praxisrelevanten Lösungsansatz für eine konsistente und zeitgemäße Farbmessdatenkommunikation. Seine Ausführungen zeigen uns, wie er die bereits bei uns vorgetragenen Erkenntnisse von Dr.-Ing. Daniel Bohn (2014) weiter entwickelt hat und in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner BST eltromat International GmbH auch in die Praxis überführen konnte.
Gäste sind wie immer herzlich willkommen.
Mit kollegialen Gruß im Namen des Gesamtvorstandes
Christiane Freyer, 2. Vorsitzende


Referenten

Tobias Enk, M.Sc.

wissenschaftlicher Mitarbeiter
Lehrgebiet Druckverfahrenstechnik

https://www.dmt.uni-wuppertal.de/personen/enk-tobias.html


Anmeldung für FDI-Mitglieder

Die Anmeldung für diese Veranstaltung ist nicht mehr möglich.

Anmeldung für Gast-Teilnehmer

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