Bereit für die Generation Zukunft — wie kommt mein Lebenswerk in gute Hände?

Fachvortrag auf dem 11. Anwenderforum der DocuServe Vertriebs GmbH

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Oktober
22

Mittwoch, 22. Oktober 2014
von 17:00 bis 18:00 Uhr

Hochschule München
Lothstraße 34
80335 M

Beschreibung

Was wird aus meinem Lebenswerk? Vor dieser schwierigen Frage stehen nach neuester Untersuchung des Instituts für Mittelstandforschung Bonn in den nächsten fünf Jahren über 135.000 Familienunternehmen.

Der Eintritt des Inhabers in den Ruhestand ist mit 80% der häufigste Grund für die Übergabe des Unternehmens, die mit gut der Hälfte (54%) an Familienmitglieder erfolgt. Etwa 17% der Familienunternehmen übertragen das Unternehmen an Mitarbeiter. Fast ein Drittel (29%) erfolgt an externe Führungskräfte oder andere Interessente.

Wie die Unternehmer letztendlich entscheiden, bei der Lösung der Unternehmensnachfolge sind für ein Gelingen viele Aspekte zu berücksichtigen. Denn es geht üblicherweise um weit mehr als den Wert des Unternehmens: Es ist ein Lebenswerk zu übertragen.

Erfahren Sie mehr über die Voraussetzungen einer gelungenen Unternehmensübergabe und welche Fallstricke dabei auftreten können. Unsere Referenten Holger Habermann und Ingo Claus, K.E.R.N – Die Nachfolgespezialisten, betrachten auch die vielen Chancen für externe Nachfolger und welche Voraussetzungen es dazu braucht, um ein Lebenswerk erfolgreich weiterführen zu können.


Referenten

Holger Habermann und Ingo Claus, K.E.R.N – Die Nachfolgespezialisten


Anmeldung für FDI-Mitglieder

Die Anmeldung für diese Veranstaltung ist nicht mehr möglich.

Anmeldung für Gast-Teilnehmer

Die Anmeldung für diese Veranstaltung ist nicht mehr möglich.

Nachbericht

Ungeregelte Unternehmensnachfolge auch in der Druckbranche ein Thema
Rund 70 % aller Familienunternehmen sind ungenügend auf den Ernstfall vorbereitet.

Die Zahlen des Instituts für Mittelstandsforschung (IFM) in Bonn sind eindeutig: Bis 2018 müssen gut 135.000 Familienunternehmen mit rund zwei Millionen Arbeitsplätzen einen neuen Chef finden. Wurde der Generationswechsel vor zehn Jahren noch zu zwei Dritteln in der Familie organisiert, findet dieses Modell aktuell in weniger als 40% aller Unternehmensnachfolgen Anwendung.

Weniger Nachfolger in Unternehmerfamilien

Mit diesen Zahlen eröffneten Holger Habermann und Ingo Claus von K.E.R.N – Die Nachfolgespezialisten Ihren gemeinsam mit dem FDI organisierten Vortrag zum Thema Unternehmensnachfolge im Rahmen des 11. DocuServe Anwendungsforums in der Hochschule München.

Aus ihrer Sicht ist es wichtig, die Unternehmensnachfolge frühzeitig und strategisch zu planen, denn ein Nachfolgeprojekt dauert im Schnitt zwei bis drei Jahre. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels ist die Übergabe des unternehmerischen Staffelstabes an externe Nachfolger eine entscheidende Frage für die Zukunft der von Familienunternehmen geprägten Druckindustrie.

In ihrer Präsentation gingen die Nachfolgeberater auf die einzelnen Phasen einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge ein. Ganz wichtig ist dabei eine gute Vorbereitung: Im Rahmen der Erstellung einer Unternehmensbewertung oder der Vorbereitung eines Exposés werden nicht nur mögliche Fragen des Unternehmensnachfolgers und seiner Finanziers im Voraus beantwortet. Im Idealfall werden sogar Schwachstellen aufgedeckt, deren Beseitigung zu einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes führt.

Ingo Claus verweist darauf, dass die Beachtung emotionaler Faktoren mindestens ebenso wichtig ist wie die Klärung rechtlicher und steuerlicher Fragestellungen: „Am Anfang steht immer die Entscheidung, sich aktiv mit der Weitergabe eines Lebenswerkes zu beschäftigen. Bei unserer Arbeit stellen wir sehr häufig fest, dass sich viele Unternehmer mit dieser Entscheidung schwer tun.“ Ein unvorhergesehen eintretender Ernstfall macht oft die Risiken einer ungeregelten Nachfolge schmerzhaft bewusst. „Etwa 70% aller Unternehmer haben keine Vorsorge für den Notfall getroffen“, erklärt Claus weiter.

Unternehmensnachfolge ist ein hochemotionales Thema

Im Rahmen eines Nachfolgeprozesses ist es zudem hilfreich, einen auf Unternehmensnachfolge spezialisierten Berater hinzuzuziehen. „Berater nehmen häufig die Rolle eines Mediators ein“, sagt Holger Habermann. „Aufgrund Ihrer Erfahrung erkennen sie potenzielle Konflikte oft frühzeitig und lassen diese durch eine gezielte Moderation zwischen Übergeber und Nachfolger gar nicht erst offen ausbrechen.“

Im Anschluss an die Präsentation berichtete Rita Hofheinz, Gastgeberin und Geschäftsführerin von DocuServe, über eine erfolgreich organisierte familieninterne Unternehmensnachfolge. Bereits vor sechs Jahren sprach die Unternehmerin mit ihren beiden Töchtern erstmals über den in einigen Jahren anstehenden Generationswechsel. Gemeinsam wurde eine mehrstufige Strategie für die Übergabe entwickelt, die 2011 zum Eintritt ihrer Tochter Katja Washington ins mütterliche Unternehmen führte. Eine offene Kommunikation ist für Hofheinz die Basis für eine erfolgreiche Unternehmensübergabe: „Problematische Themen müssen frühzeitig offen angesprochen und kontrovers sowie lösungsorientiert diskutiert werden. Dann wird die Unternehmensnachfolge zum Erfolg.“




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