Geschichte

Aus der langen Geschichte des Faktorenbundes bzw. des Fachverbandes FDI gäbe es etliches zu berichten. Bei der nachfolgenden Zusammenfassung haben wir uns auf die markanten Daten und Ereignisse konzentriert.

In den sogenannten „Gründerjahren”, der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wächst die Zahl der Druckereien und somit auch die Zahl der Faktoren. Diese kommen bald zu der Überzeugung, dass Ihre speziellen Interessen in einer eigenen Organisation besser vertreten sind. Wo die Ursprünge der ersten Bemühungen zu suchen sind, ist nicht ganz eindeutig festzustellen. Man spricht von einzelnen Initiativen in Berlin, Braunschweig oder Leipzig.

Im Jahre 1896 ergreift der inzwischen gegründete Berliner Faktoren-Verein unter der Führung des Kollegen Stadthagen die Initiative zur Gründung des Deutschen Faktoren-Bundes.

 

23. Februar 1896
An der Faktorenversammlung nehmen Vertreter aus Berlin sowie den Städten Braunschweig, Stettin, Magdeburg und Kirchheim teil, die die Schaffung einer deutschen Faktoren-Vereinigung mit folgenden Zielen beschließen:

  • Wahrung und Förderung der Standesinteressen
  • Unterstützung der Mitglieder oder Angehöriger in Notfällen
  • Stellenvermittlung und Auskunftserteilung
  • Gewährung von Rechtsschutz
  • Gründung einer Faktoren-Zeitung zur Förderung der Interessen

 

24. Mai 1896
Die Gründung des Deutschen Faktoren-Bundes erfolgt zu Pfingsten 1896 in Weimar. Vorangegangen war die in der Entschließung vom 23. Februar geforderte Schaffung einer Fachzeitschrift, die unter dem Titel „Grafische Welt” erscheint.

In den Jahren bis 1900 entstehen in den folgenden Städten Faktorenvereine

1896
Hamburg-Altona, Breslau, Heilbronn, Essen, München, Bielefeld, Halle, Erfurt

1897
Barmen-Elberfeld, Chemnitz, Frankfurt a.M., Gießen, Kassel, Mainz, Wiesbaden, Fulda, Dortmund

1899
Düsseldorf

1900
Regensburg, Kattowitz, Köln, Plauen i.V.

 

In der Folgezeit entstanden in Danzig, Posen, Königsberg und vielen anderen Städten ebenfalls Faktorenvereine, die sich alle dem Deutschen Faktorenbund anschlossen.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird beschlossen, dass allen Mitgliedern, die einberufen werden, die Unterstützungseinrichtungen des DFB voll erhalten bleiben. Die Beitragspflicht ruht während dieser Zeit.

Nach dem Ersten Weltkrieg regelt der DFB die Tariffragen mit den Prinzipalen. Für den DFB eine schwierige Zeit; Arbeitslosigkeit, Teuerung und Notverordnungen ab 1930 kennzeichnen die Wirtschaftslage.

 

14. Juni 1933
Mit den Machtantritt der Nationalsozialisten wird der DFB verboten. Im Rahmen der Gleichschaltung wird der Deutsche Faktoren-Bund in den „Deutschen Werkmeisterverband” überführt.

 

15. Dezember 1933
Die „Grafische Woche” erscheint letztmalig. Nach 37-jährigem Bestehen verschwindet der Deutsche Faktoren-Bund, mit ihm die in zwölf Kreisen organisierten 83 Ortsvereine.

Das Ende des Zweiten Weltkrieges macht einen kompletten Neuaufbau und -anfang für einen Fachverband notwendig, auf der Basis des früheren Deutschen Faktoren-Bundes.

 

23. Oktober 1949
Erste gemeinsame Vorstandsbesprechung der Ortsvereine Bielefeld, Köln, Wuppertal. Bielefeld wird durch die Kollegen Busch und Kruse, Köln durch den Kollegen Laubig und Wuppertal durch die Kollegen Pöllmann, Engel, Kredt und Haase vertreten.

 

1950
In Köln treffen Vertreter von Bielefeld, Köln und Wuppertal zusammen.
Ziel: Neugründung des Deutschen Faktoren-Bundes.

 

22. August 1950
Eintragung in das Vereinsregister mit dem Namen „Deutscher Faktoren-Bund e.V.”

Anfang eines zielorientierten Fachverbandes, der Betriebsleiter, Faktoren, Abteilungsleiter und sonstige leitende Angestellte des graphischen Gewerbes zusammenfassen sollte.

 

Vom grafischen Gewerbe zur Druckindustrie. Das grafische Gewerbe hat sich in der Bundesrepublik rasant entwickelt und nimmt offiziell die Bezeichnung „Druckindustrie" an.

 

1951
Erste Bundeshauptversammlung in Köln. Festlegung, der neue DFB wird nicht Rechtsnachfolger des alten Bundes.

Hauptziel: Weiterbildung der leitenden Angestellten. Der neue DFB ist kein Tarifpartner, betreibt keine Sozialpolitik und ist parteipolitisch neutral.

 

1974
Bundesversammlung des DFB in Hamburg.
Weitgehende Umgestaltung in der Organisationsstruktur. Der Deutsche Faktoren-Bund ändert seine Bezeichnung in „Führungskräfte der Druckindustrie e.V. – FDI”, später mit dem Zusatz „und Informationsverarbeitung”. Die bisherigen Kreise werden zu Landesverbänden umgestellt, die Ortsvereine zu Bezirken entwickelt.

Die Fachzeitschrift „Deutscher Drucker” wird zum offiziellen Mitgliederorgan gewählt und durch einen Kooperationsvertrag fest verankert.

Heute ist der FDI der stärkste Verband in Hinblick auf die Mitgliedschaft von Führungskräften. Zur Zeit liegt die Mitgliederzahl bei ca. 3.200, wobei auch Frauen – wenn auch nicht so zahlreich – vertreten sind.



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